Die richtige Zahnpflege
Wirksamste Waffe: die Zahnbürste
Regelmäßiges Zähneputzen entfernt die schädlichen Beläge aus Bakterien und Zucker. Dafür ist die Auswahl der Zahnbürste wichtig. Einige Tipps dazu:
- Ein kurzer Kopf erreicht auch schlecht zugängliche Stellen.
- Zu harte Borsten können das Zahnfleisch verletzen, bei empfindlichem Zahnfleisch sind sogar weiche Borsten angebracht.
- Borsten aus Naturmaterialien sind porös, d.h. hier können sich Bakterien in großer Zahl einnisten. Die Borsten sollten abgerundete Enden haben, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen.
Nach drei Monaten hat eine Zahnbürste bereits etwa 1/3 ihrer Reinigungskraft verloren. Daher wird empfohlen, alle sechs bis acht Wochen die Bürste zu wechseln.
Einige Hersteller bieten Wechselkopf-Zahnbürsten an, bei denen man den Griff behalten kann (der sich schließlich nicht abnutzt) und nur den Bürstenkopf auswechselt. Übrigens: Nach einer Infektion sollten Sie die Bürste bzw. den Kopf sofort auswechseln, da die Erreger noch darin nisten können.
Kaugummis können die Zahnbürste nicht ersetzen, sondern sind vor allem als Zahnpflege für unterwegs sinnvoll. Medizinische Kaugummis enthalten Substanzen, die Säure neutralisieren können und so die Zähne schützen. Inzwischen gibt es auch neutralisierende Pastillen oder Sprays - besonders geeignet für Menschen, die Probleme beim Kauen haben.
High-Tech-Bürsten
Die Hersteller von Zahnbürsten haben sich in den letzten Jahren viel einfallen lassen, um die Bürsten noch wirksamer und gleichzeitig schonender zu machen:
- Genoppte oder gerillte Griffe sollen dafür sorgen, dass die Bürste fest in der Hand liegt und so besser zu führen ist.
- Flexible und gefederte Stiele sollen zu starken Druck verhindern und entlegene Stellen im Mund erreichbar machen.
- Unterschiedlich lange oder schräg stehende Borsten erreichen auch Zahnzwischenräume.
- Borsten, die sich mit der Zeit verfärben, zeigen an, wann man eine neue Bürste braucht.
Schauen Sie sich ein wenig um und probieren Sie aus, mit welcher Bürste Sie am besten zurechtkommen. Ihr Apotheker hat eine große Auswahl an Zahnbürsten im Angebot und wird Sie gerne beraten.
Eine elektrische Zahnbürste ist möglicherweise sinnvoll, aber kein "Zauberstab". Auch hier muss man die richtige Putztechnik anwenden (dazu gleich mehr) und drei bis vier Minuten lang putzen.
Die "Elektrische" reinigt aber - bei sachgemäßer Anwendung - mindestens genauso gründlich wie "per Hand". Einige Geräte führen gleichzeitig drehende und schwingende Bewegungen aus, die den Zahnbelag besonders effektiv losrütteln können. Fragen Sie doch einmal Ihren Zahnarzt oder Apotheker.
So sollten Sie putzen
Wahrscheinlich haben Sie als Kind noch eine Putztechnik gelernt, die man mit "Kreisen und Schrubben" umschreiben kann. Heutzutage wird für die richtige Reinigung der Zahnseiten "Rütteln und Wischen" empfohlen:
- Beginnen Sie am Zahnfleischrand. Setzen Sie die Bürste schräg auf, sodass die Borsten etwas (!) in die Rinne zwischen Zahn und Zahnfleisch eindringen.
- Rütteln Sie leicht hin und her. Dabei sollen die Borsten nahezu auf der Stelle stehen bleiben.
- Arbeiten Sie sich nun langsam in kleinen Kreisen vom Zahnfleisch zur Zahnspitze vor. Widmen Sie dabei den Zahnzwischenräumen besondere Aufmerksamkeit.
Jeder einzelne Zahn muss - von innen und außen - auf diese Art behandelt werden. Anschließend müssen die Kauflächen der Backenzähne gereinigt werden, da sich auch dort Bakterien sammeln können. Hier dürfen Sie auf die gewohnte Art schrubben.
Oft vergessen: die Zwischenräume
Die Zahnbürste - egal ob Handzahnbürste oder elektrisch - kommt nicht überall hin. Für die Reinigung der Zahnzwischenräume bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Als "Goldstandard" der Interdentalreinigung gilt immer noch die Verwendung von Zahnseide plus Interdentalbürsten. Doch daneben bieten sich auch Mundduschen als Ergänzung zum täglichen Zähneputzen an.
Zahnseide gibt es in verschiedenen Ausführungen. Gewachste Zahnseide reinigt schonender, aber nicht ganz so gründlich. Sie ist daher eher für Anfänger geeignet. Fortgeschrittene sollten eher ungewachste Zahnseide verwenden. Diese fasert beim Gebrauch auf und bildet dadurch eine größere Oberfläche mit besserer Reinigungswirkung. Einige Hersteller tränken die Zahnseide mit Fluorid-Verbindungen, um den Zahnschmelz mit dem wichtigen Mineral zu versorgen.
Für größere Zahnzwischenräume sowie für Träger von festen Zahnspangen gibt es spezielle Interdentalbürsten. Sie tragen ein einzelnes Borstenbüschel oder einen tannenbaumartigen Kunststoffkopf.
Eine weitere Möglichkeit sind medizinische Zahnhölzchen. Ihr Zahnarzt oder Ihr Apotheker kann Sie bei der Auswahl der geeigneten Interdentalreinigungs-Produkte beraten und Ihnen die richtige Benutzung demonstrieren.
Deutlich einfacher zu benutzen als Zahnseide und Interdentalbürsten ist eine Munddusche. Studien zeigen, dass hochwertige Mundduschen (erhältlich beim Zahnarzt oder in der Apotheke) in der Lage sind, Plaque wirksam zu entfernen - manche sogar besser als Zahnseide. Damit stellen sie eine ernsthafte Alternative zur Zahnseide dar, nicht nur für Menschen, denen die Benutzung der Zahnseide zu kompliziert und langwierig ist.
Durch unterschiedliche Düsenaufsätze kann der Wasserstrahl den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Hinzu kommt der erfrischende Effekt der Munddusche. Im Bedarfsfall kann dem Spülwasser der Munddusche auch eine antibakterielle Lösung zugefügt werden, um Zahnfleischentzündungen zu bekämpfen.
Weiterhin gibt es sogenannte Interdentalreiniger, die ein Stück Zahnseide schnell rotieren lassen. Auch sie versprechen eine besonders einfache und gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume.
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