Hör auf dein Herz
Der faustgroße Muskel leistet Schwerstarbeit: Unser Herz pumpt Blut durch den Körper und versorgt ihn mit Sauerstoff und Nährstoffen. Was Sie tun können, damit der Motor Ihres Lebens nicht ins Stottern kommt.
Bewegung und Ernährung – Schlüssel für ein gesundes Herz
Walken gehen, viel Gemüse essen, entspannen: Schon ein gesunder Lebenswandel beugt Herz-Kreislauf-Leiden effektiv vor. Je früher Sie darauf achten, umso besser.
Ob Hightechmedizin, das Know-how der Ärzte oder der immense Wirkstoffschatz der Pharmazie: Gerät unser Herz in ernste Gefahr, sind das unsere Rettungsanker. Dagegen erscheint der Vorschlag, das Brot mit fettarmem Käse zu belegen, jeden Morgen die 15-Minuten-Gymnastik mitzuturnen oder seinen Blutdruck selbst zu messen, geradezu banal. Aber genau diese Maßnahmen beugen einem Großteil aller Herzinfarkte, Schlaganfälle und anderer Herzleiden vor – oder bewahren Herzkranke vor einem zweiten Schicksalsschlag.
Es liegt in Ihrer Verantwortung
Oft schleicht sich das Risiko dafür unbemerkt in unseren Alltag. Grund genug, den eigenen Lebensstil so früh wie möglich zu hinterfragen – und gegebenenfalls zu ändern. Ernähre ich mich ausgewogen? Bin ich regelmäßig in Bewegung? Nutze ich den kostenlosen Check-Up 35 beim Arzt und weiß über meine Cholesterinwerte, Blutzuckerwerte und Herzenzyme Bescheid? Die Weichen dafür, dass Sie morgen noch mit gesunden Gefäßen und einem schlagkräftigen Herzen leben, stellen Sie heute.
So schlemmen Sie herzgesund
Machen Sie es wie die Bauern auf Kreta in den 60er Jahren: Auf ihrem Speiseplan stand viel frisches Gemüse, Obst, aber auch Hülsenfrüchte und Nüsse. Fleisch tischten sie deutlich weniger auf als Fisch. Statt mit Butter und Sahne verfeinerten sie ihre Gerichte mit frischen Kräutern und Olivenöl – Alkohol gab es nur in Maßen. Diese mediterrane Küche ist besonders herzgesund, haben Ernährungsexperten damals erforscht. Bis heute leiten sich daraus Rezepte für die herzgesunde Küche ab. Denn die traditionelle Mittelmeerkost enthält gesunde pflanzliche Öle, Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe – ein wahrer Jungbrunnen für Herz und Kreislauf. Der südländische Gaumenschmaus reguliert nicht nur Blutzucker, Cholesterinwerte und Blutdruck. Der Verzehr von Oliven, Artischocken und Linsen bremst zudem entzündliche Prozesse im Körper aus und lässt nebenbei die Pfunde purzeln. Was will man mehr?
Bewegung als Herzensangelegenheit
Schon der tägliche zügige Spaziergang von zehn Minuten senkt laut der Deutschen Herzstiftung das persönliche Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden um 20 Prozent1. Gut, wenn man regelmäßig leicht ins Schwitzen kommt: Der Dank sind verbesserte Blutwerte und ein niedriger Blutdruck. Auch nutzt der Körper das Sauerstoffangebot besser aus, Abnehmen fällt leichter. Um das Herz gesund zu halten, raten Experten, sich mindestens fünf Mal pro Woche 30 Minuten körperlich zu betätigen. Das kann zügiges Gehen, Radfahren oder Walken sein. Das
richtige Tempo haben Sie gefunden, wenn Sie sich dabei noch gut unterhalten können. Planen Sie außerdem mehr Bewegung in Ihr tägliches Leben ein: Steigen Sie eine Haltestelle früher aus, nehmen Sie Treppe statt Aufzug, vereinbaren Sie feste Termine für Spaziergänge mit Freunden. Am besten, Sie legen sich einen Schrittzähler zu. So geht es in Sachen Herzgesund voran!
Richtig Blutdruck messen
Ein hoher Blutdruck schadet dem Herzen und erhöht unter anderem das Risiko, einen Infarkt zu erleiden. Wenn bei Ihnen bereits ein Bluthochdruck diagnostiziert wurde, sollten Sie Ihren Blutdruck regelmäßig selbst messen. Ihr Apotheker unterstützt Sie bei der Auswahl eines geeigneten Geräts und erklärt, worauf beim Messen zu achten ist.
- 30 Minuten vor der Messung keinen Sport treiben, nicht essen, rauchen oder baden – und möglichst nicht aufregen. Auch Kaffee, Schwarztee oder Alkohol sind tabu.
- Vor der Messung fünf Minuten entspannt hinsetzen. Bei engen Ärmeln das Oberteil ausziehen und während der Messung nicht sprechen.
- Legen Sie Ihren Unterarm auf einen Tisch, so dass die Blutdruckmanschette am Oberarm auf Herzhöhe liegt. Liegt der Messpunkt tiefer, ist der gemessene Wert zu hoch, bei höher liegendem Messpunkt ist er zu niedrig. Wer am Handgelenk misst, muss das Gerät ebenfalls auf Herzhöhe halten.
- Immer den Arm mit den höheren Werten nehmen. Um ihn zu bestimmen, beim ersten Mal an beiden Armen messen.
Wichtig: Selbst gemessene Blutdruckwerte sollten in der Regel unter 135/85 mmHg liegen. Bei Werten oberhalb von 140/90 mmHg zeitnah zum Arzt gehen!
1 https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/sport-und-bewegungsmangel
Bildquelle: GettyImages Mongkolchon Akesin