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Wunderwerk Gehirn - Was es alles für uns leistet
Ohne unsere grauen Zellen wären wir nicht in der Lage zu denken, zu handeln und zu fühlen, Forscher entschlüsseln immer mehr, was das Gehirn gesund hält und schädigt. Tippps für geistige Fitness
Es ist die wichtige Schaltstelle unseres Körpers: Keine bewusste Bewegung, keine Wahrnehmung, kein Gedanke kann ohne die Beteiligung unseres Gehirns geschehen. Dieses Organ ist ein Wunderwerk der Natur, bestehend aus rund 90 Milliarden Nervenzellen (Neuronen). Und das Faszinierende daran: Unsere Denkzentrale entwickelt sich ein Leben lang weiter, auch im Alter kann jeder Mensch noch viel für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Gehirns tun. Je früher man anfängt, umso besser!
Die einzelnen Hirnareale haben unterschiedliche Funktionen: Der sogenannte Frontallappen etwa ermöglicht komplexe mentale Fähigkeiten wie Entscheiden, Planen, Probleme lösen und er steuert das Verhalten. Der Temporallappen ist hingegen zuständig für die Verarbeitung von Hörinformationen und das Gedächtnis. Und das limbische System enthält Strukturen wie Hippocampus, Amygdala und Hypothalamus. Sie regeln Emotionen, Gedächtnis und Antrieb. Arbeiten alle Bereiche optimal zusammen, kann das Gehirn Höchstleistungen vollbringen – vom Nobelpreis für Physik bis hin zum Jonglieren mit elf Bällen oder dem Komponieren von Opern.Risikofaktor Alter
Die andere Seite der Medaille: Das Hirn kann auch erkranken, etwa an einem Schlaganfall, bei dem ein Blutgerinnsel ein Gefäß verstopft und die Versorgung mit Sauerstoff unterbricht. Bei der Parkinson-Erkrankung sterben Zellen ab, die Dopamin roduzieren – ein Botenstoff, der Signale zwischen den Nervenzellen eiterleitet. Ein Dopaminmangel führt langfristig u Bewegungsstörungen und Muskelsteifheit. Aber auch ein Tumor kann das Gehirn schädigen. Mit Sorge beobachten Forschende auch das neurologische Leiden Demenz. Denn die Krankheit verändert das Gehirn, den Betreffenden droht schließlich der völlige Verlust kognitiver Fähigkeiten wie Gedächtnis, Denken und Urteilsvermögen. Der geistige Abbau betrifft immer mehr Menschen. Der Grund ist, dass die Gesellschaft insgesamt älter wird, sprich der Anteil der Älteren und Hochbetagten steigt. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz.
Viele Ursachen für diese neurologische Krankheit sind genetisch bedingt und daher kaum zu beeinflussen. Aber nicht nur! Auch ungesunde Gewohnheiten sind Risiken für das Gehirn. Die Faustregel: Alles, was Herz und Gefäßen schadet, ist auch schlecht fürs Gehirn. Eine 2020 veröffentlichte Studie zur Prävention von Demenz zeigt die Risikofaktoren auf: Dazu zählen Rauchen, Alkohol, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Diabetes, Adipositas, Depressionen, Schädel-Hirn-Traumen, geringe Bildung, Schwerhörigkeit, soziale Isolation oder Luftschadstoffe.1
Neue Nervenverbindungen schaffen
Die gute Nachricht: Sie können vorbeugen und viel für ein gesundes Gehirn tun. Bewegung ist vielleicht das beste Hirnjogging überhaupt. Doch auch Musizieren, Reisen, Handarbeiten und andere Aktivitäten, bei denen das Gehirn komplexe Aufgaben lösen muss, fordert unseren Kopf. Wichtig ist, immer wieder Neues zu lernen, das sorgt für neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Egal, ob Sie tanzen, eine neue Sprache oder ein Musikinstrument lernen, mit dem Töpfern beginnen oder Kindern vorlesen – das Zauberwort lautet: Aktiv sein! Fit im Hirn bleibt, wer es arbeiten lässt wie einen Muskel. Eine gute Übung kann es auch sein, gewohnte Aktivitäten wie Zähneputzen mit der anderen Hand zu erledigen, Liedtexte oder Gedichte auswendig zu lernen, komplizierte Rätsel zu lösen oder den Weg zur Arbeit über eine alternative Route zurückzulegen. Und soziale Kontakte zu pflegen schützt nicht nur vor Einsamkeit, sondern kurbelt auch unsere geistigen Fähigkeiten an.
Vielen ist dabei nicht bewusst, dass sie auch mit dem, was sie auftischen, ihre Gehirngesundheit beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung ist erwiesenermaßen ein wichtiger Schlüssel für geistige Fitness. Gut, wenn eine pflanzenreiche Kost mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen auf dem Speiseplan steht. Auch Vollkornprodukte, Nüsse und Saaten sollten nicht fehlen. Pflanzliche Fette sind gesünder als tierische, deshalb sollten Sie eher selten zu Fleisch und anderen tierischen Produkten greifen. Vermeiden Sie Übergewicht und reduzieren Sie das gesundheitsschädliche Bauchfett. Auch das schützt unsere Schaltzentrale im Kopf.
Nutzen Sie die Beratungskompetenz Ihrer Apotheken
Lassen Sie sich auch in der Apotheke beraten, welche Wirkstoffe die Hirnfunktionen unterstützen können. Wenn Sie unter Vorerkrankungen leiden, sollten Sie die Einnahme unbedingt vorher ärztlich abklären. Ansonsten gilt: Für das Gehirn können Sie ohne großen Aufwand etwas tun. Für das Wunderwerk lohnt sich das immer.